FlussClan-Lager

Der Kater lies alle anderen um sich herum fallen. Er hatte den Sonnenuntergang genossen. Der hübsche Sichelmond stand regungslos am Himmel. Er spiegelte sich auf dem großen See, am FlussClan. Es sah wunderschön aus. Zudem lagen auch Mondflecken auf dem Waldboden. Es war eine Nacht, wie sie schöner nicht sein konnte.

Das wars dann wohl..., dachte er leicht genervt. Dann wand er sich zu Mondlicht. "Was möchtest du denn wissen?, miaute er sanft. Er schwankte seinen Kopf langsam vom Himmel auf Mondlicht, und wartete auf eine Antwort.

Eichenherz betrachtete Mondlicht ein wenig niederwertig. "Sicher", fauchte er ironisch. "Als ob es was tolles ist, der Zweite Anführer zu sein", Eichenherz hatte nicht damit gerechnet, dass er an diesem Tag noch eine Auseinandersetzung haben würde. "Als ob ich mir das ausgesucht hätte...", flüsterte er, senkte den Kopf auf den Boden, kniff die Augen zusammen und schwieg für einen Moment. "Du kennst mich nicht, Mondlicht, also halte dich aus meinem Leben raus, ja?", Eichenherz war froh, dass er noch Selbstkontrolle hatte.

Eichenherz lachte kurz, und miaute dann: "Du bist doch völlig verrückt, geh mal zu Tüpfelblatt und lass dich mal von ihr prüfen, du bist wahrnsinnig...", er fuhr seine Krallen aus, und war bereit, sie Mondlicht übers Ohr zu fahren, doch dann erschien Tüpfelblatt. "Was ist denn hier los?", miaute sie verträumt. Eichenherz lachte fies, "Gut, dass du da bist, Tüpfelblatt, seh dir mal Mondlicht an, sie ist verrückt", Tüpfelblatt schaute sich Mondlicht kurz an, und bemerkte dann, dass Eichenherz gescherzt hat. "Nicht lustig...", miaute sie trocken. "Okay, wenn sie kämpfen will, gut, soll mir recht sein" fauchte Eichenherz kurz, und machte sich dann bereit, sich auf Mondlicht zu stürzen, "Nein!", fauchte Tüpfelblatt, "Jetzt ist wirklich schluss! Das ist nicht mehr lustig!" Tüpfelblatt Fauchen zu hören, war etwas, dass sehr selten geschah, das hieß, dass sie es todernst meinte. "Eichenherz, du müsstest es doch besser wissen! Du bist kein Junges mehr! Du kommst jetzt zu mir in den Bau, und du bleibst auch dort, bis morgen!", Eichenherz sah sie mit großen Augen an, und sah so aus, als würde er gleich anfangen zu lachen, Klar! Auf jeden Fall, Mama!", fauchte er ihr ins Gesicht, und verschwand dann in seinen Bau.
Tüpfelblatt funkelte ihm nach. "Wer ist hier verrückt?", miaute sie dieses mal noch trockener. "Komm einfach zu mir, wenn er wieder so zu dir ist..", miaute sie müde, und ging zurück in ihren Bau.

Nebelstern sprang auf die Pfoten, als sie Katzenschreie hörte. Sie blickte sich um, um zu sehen, ob sie irgendwas entdecken konnte. Ihre Augen stoppten, als sie die zwei Katzen sah, die in Kampfposition sich gegenüberstanden. Die Anführerin ging auf die beiden zu. "Was soll das bitte schön werden?", schnaubte die Kätzin. "Kann mir das einer erklären? Ihr wollt kämpfen? Gut, macht dies, wenn uns ein Clan angreift. Aber nicht untereinander. Außer, es ist ein Trainingskampf, dann verstehe ich das."

Kristallschatten war gerade dabei gewesen, einzudösen, als die Auseinandersetzung zwischen Eichenherz und Mondlicht losgegangen war. So wie die beiden sich angefaucht hatten, hätte man meinen können, sie gingen jeden Augenblick auf einander los. Wäre Tüpfelblatt nicht dazwischen gegangen, hätte es eventuell Blutvergießen unter FlussClan Katzen gegeben.. ob das im Wille des SternenClans gewesen wäre, wagte Kristallschatten noch zu bezweifeln. Die Katze gähnte. Dann erhob sie sich von dort, wo sie ihre Fisch verspeist hatte, als es dämmerte, und verkroch sich im Bau der Krieger. Dort fielen ihr bald wieder die Augen zu. Ein bisschen Schlaf vor der Morgendämmerung konnte ja keiner Katze schaden.

Tüpfelblatt sah sie an, "Hör mal... eine große Klappe kann ich hier nicht gebrauchen. Eichenherz ist ein großer Stellvertreter, und wird eines Tages einen guten Anführer abgeben, und wer das infrage stellt, ist ein Narr...", nun sah Tüpfelblatt Mondlicht wütend an, "Wieso denkst du nur an dich, und nicht an den Clan? Wenn du dich mit Eichenherz nicht verstehst, ist das deine Sache, aber wenn du willst, dass er seinen Posten verliert, nur weil du nichts über ihn weißt, dann bist du nicht besser dran als Scourge mit seinem BlutClan. Er wird untergehen, und mit dieser Einstellung, wirst du es auch. Und ich kann mich nicht daran erinnern, dass Eichenherz je behauptet hat, ein toller Zweiter Anführer zu sein. Ich weiß nämlich, dass er nie ein Stellvertreter werden wollte. Er hat eine geliebte Katze durch seinen Stellvertreter-Rang verloren, aber das ist ja egal, das interssiert dich wahrscheinlich alles nicht, denn du denkst ja nur an dein wohlbefinden...", Tüpfelblatt versuchte so ruhig, wie möglich zu bleiben, obwohl sie vor Wut kochte. Eichenherz hatte alles mit gehört. Morgen wirst du das alles zurück bekommen, Mondlicht, das verspreche ich dir, dachte er.

Eichenherz kam aus seinem Bau hervor. "Du gehst zu weit, total!", fauchte er, und fuhr Mondlicht mit den Krallen übers Ohr. Eichenherz wollte einen Kampf mit Mondlicht haben, hier und jetzt. "Lass Tüpfelblatt in Ruhe!", doch Tüpfelblatt stellte sich erneut dazwischen. "Mondlicht, du gehst jetzt in deinen Bau, sofort, und in aller frühe sehe ich dich in meinem Bau!", fauchte sie. "Eichenherz, du gehst jetzt in deinen Bau, sofort. Ihr geht jetzt beide schlafen, sofort, los!"

Eichenherz war froh, dass er seine Ruhe hatte. Er legte sich nun endlich schlafen.

Kristallschatten gähnte, als ihr ein Sonnenstrahl ins Gesicht fiel. War es denn wirklich schon morgen? Eine verdammt kurze Nacht war das gewesen. Die schwarze Kätzin gähnte erneut und leckte sich mit der Zunge über die Lippen. Der Fischgeschmack von gestern Abend war noch zu vernehmen. Da beschloss Kristallschatten, sich zu putzen, und das tat sie dann auch.